Wie in den vergangenen Jahren richtete der westfälische Schützenbund auch in diesem Jahr die Deutsche Meisterschaft im Auflageschießen vom 27. – 28. Oktober aus. Insgesamt 1688 Seniorinnen und Senioren hatten die Limitzahlen bei ihren Landesmeisterschaften erreicht und waren somit startberechtigt. Eingeteilt in die Klassen I – V gingen die Teilnehmer an den Start. Ab 51 Jahren ist man als „Senior“ startberechtigt und ab 76 Jahren gehört man zur Klasse Senioren V. Mit 91 Jahren startete in dieser Klasse der älteste Teilnehmer.
Wir sind inzwischen aus Dortmund zurück und haben ein eindrucksvolles Schießevent erlebt. Diese Deutsche Meisterschaft für Senioren ist einzigartig und man spürt an allen Ecken und Enden wie "schießverrückt" im positiven Sinne die Anwesenden sind. Mit den Teilnehmern sind auch viele Schlachtenbummler angereist, so dass sich wirklich tausende Menschen dort tummeln. Die Industrie mit Waffen- und Zubehörherstellern ist dort vertreten und "gefühlt" machen die dort den Umsatz des Jahres. Von der Überprüfung der Dichtungen und Mechanik an den Gewehren über Munitionstests, die von drei verschiedenen Firmen angeboten wurden, bis hin zu Sehtests und spezieller Schießkleidung, jeder konnte das Passende für sich entdecken.
Man trifft viele Freunde mit denen man schon Wettkämpfe bestritten hat. Ob aus Liebenburg, Vienenburg, Bornum, Schwiegershausen, Kreiensen, Lengde oder Pöhlde, alle welche die Limitzahlen zur Teilnahme erreicht hatten waren da. Wir wurden von vielen angesprochen, die uns sagten: "Das ist bei Euch wirklich toll, so einen Vereinszusammenhalt muss man erst einmal suchen."
Es war ein Schießevent auf allerhöchstem Niveau, bei dem absolute Spitzenergebnisse erzielt wurden. Nach den Vorkämpfen kamen die besten acht einer Klasse ins „Finale“, wo alle wieder bei Null anfingen und so die Meistertitel ausgeschossen wurden. Es war teilweise so eng, dass in einem Fall (Senioren I) mit 0,3 Zehntel Millimeter Differenz über den Meistertitel entschieden wurde.
Vom Oberharzer Schützenbund hatten vier Schützen (2 Damen und 2 Herren) die Teilnahmeberechtigung für Dortmund geschafft, welche von der Schützengesellschaft Zellerfeld gestellt wurden. Sie schossen alle gute Ergebnisse und belegten fast ausnahmslos Mittelfeldplätze. Nach ihren Trainingsergebnissen auf dem heimischen Schießstand, wären auch durchaus Finalteilnahmen und Treppchenplätze drin gewesen, wenn nicht die Nervosität den einen oder anderen „Wackler“ verursacht hätte.
Mit den vier aktiven Schützen aus Zellerfeld waren neun Schlachtenbummler mitgereist, die mit „ihren Schützen“ fieberten und für moralische Unterstützung sorgten. Für 2019 werden die Karten wieder neu gemischt und die Erfahrung aus diesem Jahr könnte dann für die Teilnehmer aus Zellerfeld sehr hilfreich sein. Alles in allem war es für die Harzer Teilnehmer ein toller Erfolg überhaupt in Dortmund mit dabei gewesen zu sein und zu den besten Seniorenschützen Deutschlands zu gehören!
"Das war ein Breitensportevent auf allerhöchstem Niveau", lobte dann auch Otmar Martin, Bundessportleiter des Deutschen Schützenbundes, die Organisation und die Teilnehmer. „Am meisten beeindruckt mich immer wieder das "Große Miteinander" aller Beteiligten. Und wenn ich einen Blick in die Zukunft riskiere, können wir sehr gespannt sein, wie die ersten internationalen Events, wie die ISSF World Masters Shooting Sport Championship (ISSF - International Shooting Sport Federation) bei unseren Senioren ankommen werden." Das Masters feiert im nächsten Jahr in Suhl Premiere (8. bis 16. September). |